Törns,  Winterarbeit

Der erste Törn

Lange hatten wir auf diesen Tag hin gearbeitet, und dann war es endlich soweit: Unser erster Törn mit INGEBORG!

Am Vortag schufteten wir noch bis spät in die Nacht, ein paar Beschläge mussten noch angebaut, alles seefest gestaut und am Ende alles Werkzeug von Bord gebracht werden. In der Nacht schliefen wir nur kurz und recht unruhig – wie würde unsere Überfahrt verlaufen?

So ganz allein wollten wir dieses Wagnis dann nicht beginnen, und so waren wir froh, als Ike&Karin am späten Vormittag unsere Crew brachten: Lars&Martin wollten uns zur Seite stehen.

Mittags, am 18. Juni 2022, hieß es dann Leinen los und schon bald passierten wir die Brücke am Egernsund und waren auf der Flensburger Förde. Von Westen bließ uns ein kräftiger Wind entgegen, und ich wollte gerne nur Fock und Besan setzen, aber Robbi war anfangs anderer Meinung – wie gut, dass wir nicht alleine an Bord waren.

Die Segel waren erstaunlich schnell gesetzt, wir hatten das ja vorher noch nie gemacht, und dann rauschte INGEBORG bei 5 – 6 Bft. aus Westen Kurs Schwiegermutter – das erste Mal seit 10 Jahren war sie wieder unter Segeln.

Das Setzen der Segel, vor allem der Fock, war ja nicht viel anders als auf dem Folkeboot, aber während die Fallen dort direkt an die Segel gehen, sind sie bei INGEBORG alle durch Blöcke geschoren – was für Mengen an Tau da plötzlich vor einem liegen! Das Aufklaren dauerte entsprechend länger als das Setzen der Segel, und danach gab es erst mal einen kleinen Schluck auf diesen Erfolg.

Wir waren alle erstaunt, wie schnell wir Fahrt aufnahmen und auch wie ruhig unsere Dicke im Wasser lag, jetzt wollte jeder mal steuern, und so ging es bei bestem Wetter ostwärts.

Wie angekündigt ließ der Wind im Laufe des Mittags etwas nach und das nutzten einige unserer Freunde aus Wackerballig, um uns entgegen zu segeln: Auf der Außenförde begegneten wir erst SAUSEWIND und dann LYCKA.

Vor dem Hafen von Wackerballig wurde es dann nochmal richtig spannend, die Segel mussten geborgen und dann so gestaut werden, dass wir alle für das erste Hafenmanöver in INGEBORGs neuem Heimathafen gute Sicht und volle Bewegungsfreiheit hatten – dann ging es durch die Hafeneinfahrt.

In Wackerballig liegen wir in einer Box, und die Kurve in die Boxengasse war kein Problem, nach Steuerbord dreht INGEBORG sehr gut, das drängelnde Motorboot, welches uns entgegenkam, war schon eine größere Herausforderung.

Nachdem wir diese Situation dank Lars ruhiger Empfehlungen gut gemeistert hatten, konnten wir erstmal alles kurz auf uns wirken lassen: Vom B-Steg waren mehrere Kameras auf uns gerichtet, vor dem Hafenbüro standen Werner&Jenny mit Ferngläsern und unsere Box war nicht zu verfehlen, dort standen knapp 20 Schaulustige.

Wir hatten großes Glück mit dem Wetter, denn unsere Box liegt, wie auch schon die von LOTTE, genau in Ost-West-Richtung und damit kam der Wind beim Anlegen direkt von vorne. Als erstes legten wir eine Leine über den Steuerbordpfahl, dann drehten wir uns mit ihrer Hilfe langsam in die Box. Wir hatten im Frühjahr, noch ohne Masten, mit Lars schon ein paar Manöver trainiert und da hatte sich sofort gezeigt: Ohne viel Leinenarbeit geht mit INGEBORG nichts, dafür ist der Motor einfach zu schwach.

Dank der vielen Helfer lag INGEBORG dann schnell und gut vertäut am Steg in ihrem neuen Sommerquartier Wackerballig!

Abends ging es dann mit allen Freunden und Helfern nach Gelting zum Essen – vielen Dank für Euren Support und damit dieses unvergessliche Erlebnis!

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