Refit 2023/24 – Farbe, Lack & kleine Schäden
Alle zwei Jahre kommt Ingeborg aus dem Wasser und erhält frische Farbe – über und unter Wasser. Natürlich kann man diese Arbeiten auch auf einem Slip durchführen, aber wir wollten nach unserem großen Refit 21/22 gerne wissen, wie der Lack an den Masten aussieht, also kamen beide runter.
Wie schon zwei Jahre zuvor, nahmen wir alle Bäume und Gaffeln mit in den Landkreis, dort konnten wir sie nicht nur ohne die weite Anfahrt einfach mal am Abend lackieren, sondern auch noch einen Schaden aus dem letzten Sommer beheben: In einem Sturm waren Teile am Besanbaum an einem Heckpfahl hängen geblieben und dabei zerbrochen.
Neben diesen großen Rundhölzern lackierten wir dort auch die Pinne, die Belegnägel, den Ausbaumer und unseren Bootshaken.
Mit dem Klarlack an Bord sah es nicht so gut aus, der Besanmast war zwar noch ok, beim Großmast, den Skylights und der Lønning war zum Teil schon rohes Holz zu sehen – und das bei 15 Lagen Lack für 2 Jahre! Da wir an den Masten die Wanten und Stagen nicht abschlugen, haben wir sie an Ort und Stelle gleich ausgebessert und neu mit Labsal gestrichen. (Um in der Saison keine klebrigen Finger zu bekommen, verwenden wir eine Mischung aus Labsal, altem Klarlack und etwas Sikkativ.)
Natürlich war der Klarlack nur eine Nebenbaustelle, vor allem ging es um einen neuen Anstrich Unter- und Überwasser. Direkt nach dem Kranen wurde der Rumpf gereinigt, und dann von uns geschliffen. Für die Planken brauchten wir einen Tag, für das Unterwasserschiff 3 Tage und für das Schanzkleid eine Woche.
Bevor wir natürlich Lackieren konnten, mussten Beschläge demontiert, alte Borddurchbrüche geschlossen und alles sauber gemacht werden – letzteres war eine schwierige Angelegenheit bei so vielen Projekten in der Halle.
Neben den großen Flächen gab es natürlich auch die vielen Details – hier musste einfach strukturiert Lage um Lage aufgebracht werden.
Neben den Anstrichen gab es aber auch wieder Arbeit am Deck: Zum einen hatten wir im letzten Sommer drei weiche Stellen entdeckt, zum anderen war die Naht zwischen den Eichenplanken des Schandecks undicht – diese hatten wir im letzten Jahr nicht neu gemacht.
Während Robbi die Spunte für das Deck herstellte, machte ich mich an die Decksnaht – leider mit wenig Erfolg. Obwohl ich das gleiche Produkt wie im letzten Jahr nahm, gab es gar keine Flankenhaftung und beim Schleifen zog sich die Masse einfach wieder aus der Fuge. Also alles nochmal von vorne, und dieses Mal hielt das Gummi.
Bevor es ins Wasser ging, installierten wir noch eine neue Aufnahme für das Wasserstag, der alte Bolzen war doch sehr verrostet und an ihm drang auch Wasser in den Steven.
Im Wasser wurde dann an Deck final lackiert: Das Laufdeck bekam seinen Antirutsch-Belag, das Schandeck wurde wieder grün und das Schanzkleid von innen weiß.
Mit diesen neuen Anstrichen sollte Ingeborg wieder für zwei weitere Jahre geschützt sein – hoffen wir auf wenige Schäden!