Sommertörn ’24 – V

Tag 24 – Klar Schiff (14/IX)

Den Samstag, der Wind ist zwar stark und böig aber nicht so schlimm wie prognostiziert, nutzen wir für Arbeiten am Boot: Drinnen und draußen wird geputzt, die Vorräte werden sortiert, die Segel ordentlich verstaut, Gepäck und Pfandflaschen wandern Richtung Auto.

Die schwierigste Arbeit ist die Demontage von unserem Herd, durch die vielen Teile aus Gusseisen ist er verdammt schwer und damit schwierig den Niedergang hoch zu bekommen – um ihn von Bord zu schaffen, liegen wir ja auch längsseits am Kopf von Steg B.

Parallel zu allen Tätigkeiten wächst eine Liste mit Arbeiten für den Winter – Schäden am Lack, Scheuerstellen am Tauwerk, kleine Löcher im Segel,… Es ist nichts dramatisches, aber so hat man die kommenden Arbeiten immer im Blick.

Tag 25 – Verholen mit Hindernissen (15/IX)

Am Sonntag haben wir nahezu Flaute. Wir nutzen das tolle Wetter nicht nur um Ingeborg in ihre Box zu verholen, wir machen auch eine kleine Runde mit Ike&Karin. Beide waren zwar schon oft an Bord, wir waren aber noch nie gemeinsam unterwegs seit Ingeborg vollständig aufgeriggt ist.

Die kleine Runde über die Bucht ist super, leider läuft unser Anlegemanöver aber nicht wie geplant: Beim Drehen in die Box lässt sich der Rückwärtsgang plötzlich nicht mehr auskuppeln, und so macht Ingeborg mit knapp 1,5kn Fahrt eine recht plötzliche und harte Bekanntschaft mit den Dalben der Boxengasse. Für diesen Fall haben wir zwar eine Scheuerleiste, aber die hölzernen Leinenfänger an den Dalben zeigen nach außen und sind genau auf der Höhe unserer Lønning und des Namensschildes – ein paar weitere Einträge für unsere Liste der Winterarbeiten.

Nachdem wir den Motor gestoppt haben, ist das Problem recht schnell identifiziert und auch behoben, der Bowdenzug von der Schaltung hatte sich am Motor gelöst. Robbi befestigt ihn und dann geht es ohne weitere Probleme in unsere Box.

Bevor wir das Boot verlassen, bringe ich gleich die ersten Lagen Lack als Holzschutz auf die beschädigten Stellen – die richtige Lackierung erfolgt dann im kommenden Winter.

Sommertörn 2024 – Zusammengefasst

Vier Wochen Sommertörn sind schon toll, vor allem bei den aktuell schwierigen Wetterbedingungen. Wie schon in den letzten Jahren haben wir auch in diesem Jahr viele Tage mit Starkwind gehabt – während unserer Zeit in Aarhus sogar ein ausgewachsenes Sturmtief.

Von den stabilen Wetterlagen vergangener Sommer, mit langen Perioden von relativ konstantem Wind und Wetter, müssen wir uns wohl verabschieden, jetzt sind es eher die Wechsel von Starkwind, Flaute und wenigen guten Segeltagen.

Insgesamt war das Wetter in unserem Sommertörn ja gut, von vier Wochen haben wir nur an 3 Tagen lange Hosen getragen und der Regen kam fast immer nachts. Bei den starken und böigen Winden war unser neuer Motor ein enormer Gewinn, nicht nur wegen des Komforts, sondern vor allem durch die Verlässlichkeit in schwierigen Situationen – der Motor ist eben auch ein Sicherheitsfaktor.

So haben wir nicht nur bekannte Ziele angelaufen, sondern auch einige neue Häfen kennen gelernt – durch einen Törn nach der Ferienzeit haben wir sogar immer gut Platz gefunden.

Jetzt kennen wir Ingeborg wieder ein Stück mehr, ihre Vor- aber auch ihre Nachteile. Im Winter werden wir versuchen an einigen Stellen zu optimieren – dann kann es im kommenden Jahr wieder auf großen Törn gehen!